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Nelkenwurz richtig pflegen und schneiden

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird die Nelkenwurz richtig gepflanzt?

Nelkenwurze fühlen sich sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten wohl. Bessere Blühfreude zeigen sie jedoch in sonnigen Lagen. Die Bodenansprüche richten sich nach der jeweiligen Art der Nelkenwurz. Feuchtigkeitsliebende Arten, z.B. Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), mögen den Untergrund sehr feucht und vertragen schattige Lagen. Am besten erfüllen dieses Kriterium Feuchtwiesen, Teichränder und Bachläufe. Die Berg-Nelkenwurz (Geum montanum) aus dem Gebirge fordert hingegen gut durchlässige Erde ohne jegliche Staunässe in Sonnenlage. Sie gedeiht optimal in Steinfugen, in die sie mit ihren verdickten Wurzeln tief eindringen kann. Bei den meisten anderen Garten-Nelkenwurzen reichen normale Gartenböden aus. Sie sollten durchlässig, mäßig fruchtbar und keinesfalls staunass beschaffen sein. Sehr armer Erde wird vor der Pflanzung etwas Kompost und verdichteten Böden durchlüftender Sand zugefügt.

Die Stauden werden im Handel ausschließlich als getopfte Containerware angeboten. Somit lassen sie sich von Frühjahr bis zum Herbst pflanzen. Über den Winter ziehen sich die winterharten Stauden in den Wurzelstock zurück. Für diese Art von Pflanzen ist der frühe Herbst die optimale Pflanzzeit. Bis zum Dauerfrost haben die Nelkenwurze genügend Zeit einzuwurzeln und können im Frühling schneller durchstarten. Abgeblühte Pflanzenteile werden vor dem Einsetzen zurückgeschnitten und trockene Wurzelballen im Wasserbad getränkt. Man pflanzt Nelkenwurze besser in Gruppe, um ihre Blühfreude durch den raschen Verlust der Blütenblätter zu kaschieren. Ihre durchschnittliche Wuchshöhe von einem halben Meter macht sie für den vorderen bis mittleren Beetbereich interessant. Die Stauden lassen sich willig mit anderen Gartenstauden kombinieren. Hübsche Kontraste erzeugen rotblühende Nelkenwurze mit weißem Hornkraut (Cerastium) und gelbe Sorten mit violetten Storchschnäbeln (Geranium). Beim Einpflanzen werden die Wurzeln etwas aufgelockert und man setzt die Stauden im Abstand von mindestens 25 Zentimeter voneinander entfernt.

Ein Umpflanzen von Nelkenwurzen ist im zeitigen Frühjahr oder auch im Herbst möglich. Um möglichst wenig Wurzeln zu verletzen, werden die Stauden möglichst tief ausgestochen.

 

Wie pflegt man die Nelkenwurz richtig?

Wenn die Standorte keine Extrembedingungen aufweisen, verhalten sich Nelkenwurze pflegeleicht. Gegossen werden sie mit den benachbarten Blütenstauden bei Bedarf in regelmäßigen Abständen. Als Düngungen reichen einige Handvoll Kompost im Frühjahr. Die gleiche Wirkung erzielen Hornspäne, die in den Oberboden eingearbeitet werden. Notwendig sind Kompostgaben auf armen Sandböden. Diese leichte Erde bietet zu wenig Lebensgrundlage und lässt Nelkenwurze nach einigen Jahren schwinden. Regelmäßiges Verjüngen der Gartenstauden empfiehlt sich ohnehin für jeden Standort.

Alle 3 bis 5 Jahre teilt man die Stauden im zeitigen Frühjahr, spätestens wenn die Pflanzenmitte verkahlt und neue Adventivwurzeln (sprossbürtige Wurzeln) gebildet wurden. Die Horste werden möglichst tief ausgestochen und die verholzten Wurzelteile herausgeschnitten. Anschließend teilt man die Nelkenwurz so, dass ausreichend junges Wurzelmaterial an jedem Teilungsstück verbleibt. Die geteilten Pflanzen werden an einen neuen und nicht den alten Standort eingepflanzt. Rosengewächse, zu denen Nelkenwurze gehören, sind generell anfällig für Bodenmüdigkeit. Der alte Standort sollte mindestens die nächsten 5 Jahre mit keinem neuen Rosengewächs bepflanzt werden. Wenn nur der alte Standort in Frage kommt, wird der Boden weiträumig um die Pflanze und auf eine Tiefe von etwa 30 Zentimeter ausgetauscht.

Die Pflanzenverjüngung ist nichts anderes als die Pflanzenteilung. Ohne sie vergreisen Nelkenwurze und verlieren ihre Blühfreudigkeit. Vermehren lassen sich die reinen Arten noch durch die Aussaat. Hierzu werden die flauschigen Samen abgenommen und im Herbst in Aussaattöpfe ausgesät. Im geschützten Vermehrungsbeet verbringen sie den Winter und keimen im folgenden Frühjahr zuverlässig. Ohne Probleme wachsen sie zu kräftigen Jungpflanzen heran, denn man muss weder Krankheiten noch Schädlinge befürchten.

Wie schneidet man die Nelkenwurz richtig?

Nelkenwurze verlangen keine Schnittmaßnahmen. Jedoch blühen die Stauden besser nach, wenn regelmäßig verblühte Sprosse abgeschnitten werden. Empfehlenswert ist das Entfernen der Samenstände bei der Echten und der Bach-Nelkenwurz. Sie samen sich leider zu willig aus. Die Entfernung der wilden Sämlinge gestaltet sich als mühsame Gartenarbeit.

 

Welche Verwendung hat die Nelkenwurz?

Nelkenwurze sind fantastische Blütenstauden für bunte Blumenrabatten, Staudengärten und Sommerpflanzungen. Mit ihren lebhaften Farben und der Fülle an Blüten sind sie ein Blickfang in jedem Beet. Die verzweigten Blütensprosse wiegen sich im Wind mit einer unbeschwerten Leichtigkeit. Dank ihrer kompakten Größe findet man fast immer ein Plätzchen für die liebreizenden Stauden. Bevorzugt ist der Vordergrund oder die Mitte des Beetes. Es bleibt ausreichend Platz für einen höheren Hintergrund, vor dem sich der farbkräftige Flor besonders gut abheben kann. Sobald die Nelkenwurze ihre Blüten öffnen umschwärmen sie eine Vielzahl nektarsammelnder Insekten. Deshalb schätzt man ihre Anwesenheit mittlerweile in Natur- und Wildgärten.

Die Echte Nelkenwurz kannte man in der Römerzeit als „herba benedicta“, übersetzt „gesegnetes Kraut“. Ihre aromatischen Wurzeln sollten vor Giften und Unheil schützen. In der Naturmedizin verwendet man insbesondere die Wurzeln. Sie gelten als adstringierend, antiseptisch und entzündungshemmend.

 

Welche Arten und Sorten gibt es von der Nelkenwurz?

In den Gärten sind am häufigsten Hybriden anzutreffen, die aus Zufallskreuzungen der Chilenischen Nelkenwurz entstanden sind.

  • Geum chiloense – Chilenische oder Garten-Nelkenwurz ist die Ursprungsart zahlreicher Sorten und Hybriden mit leuchtenden Blütenfarben
  • Geum 'Feuerball' – Sorte der Nelkenwurz mit großen, halbgefüllt roten Blüten
  • Geum 'Goldball' – Nelkenwurz-Hybride mit großen, halbgefüllt gelben Blüten
  • Geum 'Mai Tai' – Hybride mit halbgefüllten, apricotrosa Blüten
  • Geum montanum – Berg-Nelkenwurz mit niedrigem Wuchs und gelben Blüten für Steingärten
  • Geum 'Prince of Orange' –Nelkenwurz mit leuchtend orangenen Blüten
  • Geum rivale – Bach-Nelkenwurz für feuchte, halbschattige Lagen mit ursprünglichem Charakter
  • Geum urbanum – Echte Nelkenwurz aus heimischen Gefilden mit zurückhaltender Erscheinung und verschiedenen Heilanwendungen

 

Weitere Informationen

Fast auf der gesamten Welt findet man Nelkenwurze. Die botanische Gattung Geum umfasst etwa 50 verschiedene Arten, wovon vereinzelte Nelkenwurze auch bei uns heimisch sind. Dazu gehören die Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) und die Echte Nelkenwurz (Geum urbanum). Zu finden sind sie in der Nähe von Bachläufen, in Wäldern oder Gebirgsformationen. In der Gartenkultur findet man zahlreiche Hybriden und Kreuzungen, die überwiegend auf die Garten-Nelkenwurz (Geum chiloense) zurückgehen. Diese Art begeistert mit großen, auffälligen Blüten und stammt aus den chilenischen Anden. Heute ist es kaum noch möglich, reine Arten von Kreuzungen zu unterscheiden.

Nelkenwurze gehören botanisch zu den Rosengewächsen (Rosaceae). In ihrer Erscheinung werden sie häufig mit Fingerkräutern (Potentilla) verwechselt. Kein Wunder, denn sie sind mit ihnen familiär verwandt. Woher der botanische Name kommt, konnte bis heute nicht geklärt werden. Die deutsche Bezeichnung hängt vermutlich mit der Echten Nelkenwurz zusammen, die früher wie heute in der Volksmedizin als Heilpflanze verwendet wurde. Ihre Wurzeln besitzen ein Nelkenaroma und dienten früher als Gewürznelkenersatz.

Nelkenwurze sind rhizom-, gelegentlich ausläuferbildende Stauden. Sie entwickeln einen dicklichen Erdstamm. Aus ihm treiben Blattrosetten mit unregelmäßig gefiederten bis fiederteiligen Blättern. Ihr unverkennbares Merkmal sind ihre farbenfrohen Blüten, die im späten Frühling bis in den Hochsommer erscheinen. Das Farbspektrum reicht von Weiß, über Gelb, Orange bis zu intensivem Rot. Zuweilen blühen die Stauden im Spätsommer ein zweites Mal nach. Der Spross kann je nach Art und Sorte eine Höhe von bis zu 80 cm erreichen. Die meisten Nelkenwurze werden etwa kniehoch. Einfache Blüten zeigen 5 Kronblätter, sind schalenförmig aufgebaut und besitzen im Zentrum einen ausgeprägten Kranz an Staubblättern. Nach dem Abblühen folgen ihnen fädrig-flauschige Samenstände, die an Küchenschellen (Pulsatilla) erinnern.

Nelkenwurze sind sowohl pflegeleichte als auch höchst dekorative Gartenstauden. Man verwendet sie in Blumenbeeten und Staudengärten. Kleinere Arten (z.B. Berg-Nelkenwurz / Geum montanum) sind für Steingärten und Geröllbeete interessant. In Natur- und Wildgärten locken die blütenreichen Stauden unzählige Insekten an. Ihr kleines Manko ist das baldige Verlieren der Blütenblätter. Überwinden lässt sich diese kleine Einschränkung, indem mehrere statt einzelner Exemplare gepflanzt werden. Die heimischen Arten kennt man bis heute in der Naturheilkunde und werden von Kräuterkundlern teils noch verwendet.

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