Krötenlilie richtig pflegen, schneiden und pflanzen

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Wie wird die Krötenlilie richtig gepflanzt?

Krötenlilien sind keine Sonnenanbeter und bevorzugen kühle schattierte Lagen mit leichtem Windschutz. Als Standort eignet sich sowohl ein absonniger Platz an der Nordseite des Hauses als auch die schattige Baumscheibe. Eine weitere Voraussetzung ist ein stetig frischer und humoser, aber dennoch durchlässiger Boden. Trotz des erhöhten Feuchtigkeitsanspruches ist Staunässe unerwünscht und führt zur Fäulnis am Wurzelstock. Je feuchter ein Boden ist, desto mehr Sonne vertragen die exotischen Stauden. Ein leicht saures Bodenmilieu gilt als optimal. In leichte Böden lohnt es sich, Torf einzuarbeiten. Schwere Lehmböden können durch ein Torfsandgemisch verbessert werden.

Gepflanzt werden Krötenlilien im Frühjahr. Sie benötigen etwas länger, um sich an den Standort gewöhnen zu können. Man rechnet pro Quadratmeter mit 3 bis 4 Pflanzen.  Eingesetzt werden sie so tief, wie sie zuvor im Topf standen. Zu tiefes Einsetzen führt zur Fäulnis an der Sprossbasis.

Wie wird die Krötenlilie gepflegt?

Feuchtigkeit, insbesondere während heißer Trockenperioden, ist der Erfolgsgarant für die Kultur der Krötenlilien. Nichts fürchten sie mehr als den Wassermangel. Gewässert wird idealerweise mit Regenwasser in den Morgenstunden. Morgentliches Wässern hat sich bewährt, denn es mindert die Gefahr von Schneckenfraß. Bei Regenwasser ist ist vorteilhaft, dass es sich um weiches Wasser handelt und den pH-Wert des Bodens nicht erhöht. Stehen Krötenlilien zu trocken, vergilben ihre Blätter und die Ränder trocknen zunehmend ein. Jedes Frühjahr kann Kompost oder Düngetorf um die Pflanze ausgebracht werden. Zusätzliche Nährstoffe empfehlen sich auf leichten Böden, denn organischer Humus zersetzt sich über das Jahr.

 

Wie schneidet man die Krötenlilie richtig?

Ein Rückschnitt nach der Blüte sorgt für einen kräftigeren Austrieb im Frühjahr. Grundsätzlich ist kaum Winterschutz notwendig. Einzig bei starken Kahlfrösten lohnt eine schützende Abdeckung. Die kriechenden Rhizome befinden sich unmittelbar unter der Erdoberfläche. Dringt der Frost tief in den Boden, können die Rhizome Schaden nehmen. Laubkompost lässt sich als Frostschutz verwenden und versorgt den Boden gleichzeitig mit frischem Humus.

Beim Austrieb im Frühjahr können Schnecken mit ihrem Fraß ein Problem darstellen. Später im Jahr sind Fraßschäden kaum noch zu befürchten. Ansonsten müssen weder Krankheiten oder andere Schädlinge befürchtet werden.

Eine Vermehrung der Gartenstauden aus Asien kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. Von den Pflanzen wird eine große Zahl Samen gebildet. Sie können unmittelbar noch im Herbst ausgesät werden. Blühfähig sind die Pflanzen im zweiten Standjahr. Rein fallen die Samen nur bei den Arten. Bei der Aussaat von Kultursorten, entstehen neue Variationen. Alternativ können größere Exemplare durch Teilung im Frühjahr vervielfältigt werden. Mit einem Spaten wird der Horst ausgegraben und mit einem großen Küchenmesser sauber geteilt. Die Teilungsstücke werden an vorgesehener Stelle in humosen Boden eingegraben. Im Anschluss sind die geteilten Pflanzen gut feucht zu halten. Erfahrene Gärtner vermehren Krötenlilien ebenfalls durch Stecklinge im späten Frühjahr. Die Jungpflanzen verbringen den ersten Winter geschützt unter Glas.

 

Welche Verwendung hat die Krötenlilie? 

Krötenlilien lassen sich als Herbststauden bezeichnen. Mit ihren Ausläufern wandern sie im Unterholz, bilden reizende Blütentempel unter Bäumen und Sträuchern. Auch andere schattige Standorte sind möglich, beispielsweise am Fuße einer Mauer. Durch die Steine ist das Klima in der Regel luftfeuchter und kühler.

Krötenlilien zeigen ihre gepunkteten Blüten ab dem Spätsommer, teilweise bis zum ersten Frost. Sie lassen hervorragend mit anderen Stauden, aber auch Gräsern kombinieren. Hübsch wirkt die Kombination mit dem Japanischen Berggras (Hakonechloa macra 'Aureola'), das sich durch den lockeren Wuchs geschmeidig um die aufrechten Sprosse der Krötenlilien legt.

 

Welche Arten der Krötenlilie gibt es?

Die bekannteste Art der Krötenlilien ist Tricyrtis hirta, besser bekannt als Borstige oder Raublättrige Krötenlilie. Sie wird bis etwa 80 cm hoch und ist eine wüchsige Art. Kompakter wächst die Kultursorte 'Miyazaki'. Sie wird nur etwa 30 Zentimeter hoch. Populärer sind die Kultursorten von Tricyrtis formosana, wie z.B. 'Gilt Edge' mit panaschiertem Laub, 'Sinonome' mit blassvioletten Blüten und purpurnen Flecken oder 'Purple Beauty' mit weißen Blüten und violettem Muster. Seltener sind die Arten Tricyrtis macrantha oder Tricyrtis latifolia im Handel zu finden.

 

Weitere Informationen

Als wahre Exoten lassen sich Krötenlilien bezeichnen. Ihre markanten, in der Regel stark gesprenkelten Blüten ziehen die Blicke auf sich. Von den Krötenlilien, botanisch Tricyrtis, sind 21 botanische Arten und zahlreiche Kultursorten bekannt. Das Verbreitungsgebiet der Naturarten erstreckt sich vom östlichen Himalaja, über China bis zu den Philippinen und nach Japan. Familiär gehören sie den Liliengewächsen (Liliaceae) an. Ihre Blütenmusterung erinnert etwas an Tigerlilien oder einzelne Orchideen, wodurch sie oftmals als ebensolche bezeichnet werden. Da keinerlei Verwandtschaft besteht, ist diese Bezeichnung aus botanischer Sicht irreführend bzw. falsch.

Krötenlilien sind mehrjährige Stauden mit einem kriechenden Wurzelstock. Aus ihm wachsen aufrechte Sprossstängel mit wechselständigen stängelumfassenden Blättern. Je nach Art oder Sorte werden die Pflanzen zwischen 25 bis 80 cm hoch. Im oberen Teil der Stängel verzweigen sie sich und hängen bogig über. Die Blätter sind breit-lanzettlich bis eiförmig, teils glatt, angeraut oder borstig an der Oberfläche. Einige Arten zeigen ein geflecktes oder geadertes Blattmuster. Im oberen Drittel des Sprosses entwickeln sich ab dem Spätsommer in den Blattachseln die Knospen. Ende August ist es soweit und die die meistens einzelnstehenden Blüten öffnen sich. Sie sind stern- bis weit trichterförmig, haben sechs Blütenblätter, die von weiß, gelb, rosa bis zu leuchtend blau gefärbt sein können. In ihrem Zentrum ist ein heraustretender Stempel, um den die Staubblätter angeordnet sind. Das wohl auffälligste Merkmal der Krötenlilien ist die Musterung der Blüten. Die vielen dunklen, häufig purpurnen Flecken erinnern an das Fell eines Leoparden oder eben an einige Krötenspezies. Im Herbst entstehen aus den befruchteten Blüten Kapseln mit vielen kleinen Samen. Einige Arten neigen dazu, sich gut zu versamen und bringen zuverlässig Sämlinge hervor.

Krötenlilien sind hervorragende Pflanzen für lichte Standorte im Halbschatten oder dem Gehölzrand. Sie sind eine wertvolle Bereicherung im herbstlichen Staudenbeet. Ihre Blüten sind zwar vergleichsweise klein, jedoch punkten sie durch ihre Ausfärbungen. Sie bilden vorzügliche Gemeinschaften mit kleinen bis mittelhohen Funkien, Prachtspieren oder schließen die Bodendecke unter Azaleen. An geschützten Standorten zwischen Bäumen oder Sträuchern können Krötenlilien viele Jahre alt werden. Die bekannteste Art ist die Borstige oder Raublättrige Krötenlilie (Tricyrtis hirta). Sie ist vergleichsweise robust und wüchsig. Etwas empfindlicher sind die Kultursorten von Tricyrtis formosana, die in unseren Breiten mit einem Frostschutz in Form von Reisig oder Vlies überdeckt werden sollten.

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