Zurück

Nelken richtig pflegen und pflanzen

Inhaltsverzeichnis

 

Wie werden Nelken richtig gepflanzt?

Packen Sie die Pflanzen aus der Transportverpackung aus und wässern Sie diese falls nötig, wenn die Erde trocken erscheint. Vor dem Einpflanzen ist der schwarze Kunststofftopf an den Pflanzen bitte zu entfernen.

Nelken sind typische Sonnenkinder und zeigen ihre Schönheit nur im vollen Licht. Bis auf Ausnahmen wünschen sie einen lockeren, gut wasserdurchlässigen und mäßig nährstoffreichen Boden. Ein guter Wasserabfluss ist Voraussetzung für eine optimale Entwicklung. Sammelt sich Feuchtigkeit in den Polstern bzw. im dichten Horst, lässt Fäulnis kaum lange auf sich warten. Etwas toleranter sind ein- oder zweijährige Nelken, beispielsweise Bartnelken (Dianthus barbartus). Sie geben sich mit jedem normalen Gartenboden zufrieden, insofern sie ausreichend Sonne berührt. Bei einer Kultur in Topf oder Kasten wird die Erde mit Sand abgemagert.

Nelken mit einem kurzen Lebenszyklus werden im Frühjahr direkt ins Beet ausgesät bzw. für eine Pflanzung ab Mitte Mai im Gewächshaus vorgezogen. Wer sich die Mühe sparen möchte, findet Bart-, Land- oder Chinesische Sommernelken als Jungpflanzen in großer Auswahl im Fachhandel.

Staudennelken kann man von Frühjahr bis Herbst setzen. Der Pflanzabstand richtet sich nach Wuchshöhe und -art. Bei bodendeckenden Nelken (z.B. Heidenelke – Dianthus deltoides) rechnet man mit 12 bis 16 Stück pro Quadratmeter. Bei höheren Federnelken (Dianthus plumarius) werden 7 bis 12 Stück auf den Quadratmeter gerechnet. Alpine Arten werden nur einzeln gesetzt, denn sie gelten als Schätzchen für den Steingarten oder die Trockenmauer.

Wie werden Nelken gepflegt?

Viel Arbeit hat man mit Nelken generell nicht. Einmal angewachsen, braucht es keine künstliche Wasserzufuhr. Ihr schmales Laub, geschützt von einer Wachsschicht, verdunstet wenig Wasser. Gleichsam sparsam verhalten sie sich gegenüber Nährstoffen. Auf Düngungen kann verzichtet werden. Ein starkes Nährstoffangebot wirkt sich eher negativ aus, denn Triebe werden lang und weich. Es befördert das vegetative Wachstum, zu Lasten der Blütenbildung und macht die Nelken anfällig für Schädlinge und Pilzkrankheiten. Welkepilze, Blattläuse und Schnecken lassen sich im Freiland nicht ausschließen. Daher sollte man regelmäßig Verblühtes entfernen. Gleichzeitig wird eine neue Blütenbildung angeregt und die Blütezeit verlängert.

 

Wie vermehrt man Nelken?

Die Vermehrung staudiger Gartennelken erfolgt für gewöhnlich durch Stecklinge, bei reinen Arten auch durch Samen. Alpine Formen sät man bereits im Herbst in Aussaattöpfe, genauso die Zweijährigen direkt ins Beet. Stecklinge werden im späten Frühling vor der Blüte geschnitten und im sandigen Vermehrungssubstrat bewurzelt. Eine Teilung ist bei vielen Nelken schwierig, denn sie bilden einen wenig verzweigten Wurzelstock mit einer zentralen Wurzel. Anders sieht es bei kriechenden Nelken, wie der Heidenelke aus. Sie lassen sich hervorragend im Frühjahr und Herbst teilen.

 

Wie werden Nelken überwintert?

Mehrjährige Nelkenstauden sind gut frosthart. Im Winter können sie trotzdem leiden, wenn zu viel Feuchtigkeit Fäulnis verursacht oder strenge Kahlfröste den immergrünen Spross austrocknen. Im Spätherbst mit Reisig abdecken, um die Pflanzen vor eisiger Witterung zu schützen.

 

Welche Verwendung haben Nelken?

Nelken sind unverändert Schätze im Garten. Sie bezaubern mit wundervollen Blüten und einem oftmals betörenden Duft. Kurzlebige Nelkensorten schmücken Bauerngärten, bunte Blumenbeete und werden gern in Blumensträußen verbunden. Sie verkörpern mit ihrer Erscheinung die ländliche Idylle. Kompakte Nelken, z.B. duftende Pfingstnelken (Dianthus gratianopolitanus) eignen sich sowohl im Steingarten, einer Wegeinfassung als auch als dauerhafte Topfbepflanzung. Noch mehr machen Englische Gartennelken (Dianthus Hybriden) her, die jedoch fürs Freiland nur bedingt geeignet sind. Alpine Arten mit Gebirgsursprung sind Sammlerobjekte für Alpin- und Steingärtner. In Staudengärten bereichern die zahlreichen Sorten der Feder-Nelken (Dianthus plumarius), Karthäuser-Nelken (Dianthus carthusianorum) oder Pracht-Nelken (Dianthus superbus). Optisch hebt man sie durch einen gestalterischen Trick hervor, indem sie mit schlichten Stauden umpflanzt werden. Diesen Zweck können beispielsweise niedrige Gräser verrichten. Praktisch sind wuchsfreudige Bodendecker-Nelken, wie z.B. Heide-Nelken. Mit ihnen lassen sich größere Bereiche zu Blütenteppichen verwandeln. In Gemeinschaft mit Sandthymian (Thymus serpyllum) schließen sie größere Lücken, überwachsen Kiesflächen und zwängen sich in Steinfugen von Wegen.

 

Wann ist die Blütezeit von Nelken?

Mit der Blütezeit der Gebirgsnelken beginnt die Nelkensaison im Frühling. Sie setzt sich mit den Pfingstnelken im Frühsommer fort und gipfelt im Hochsommer. Die kurzlebigen und höheren Bart- und Landnelken verfügen über eine unbändige Blühfreude, die bis in den Herbst hineinreicht.

 

Weitere Informationen 

Seit Jahrhunderten sind Nelken (Dianthus) fest in der Gartenkultur verankert. Im Altertum lag ihr Ansehen hinter Rosen oder Veilchen. Mönche brachten sie nach Mitteleuropa und züchteten erste Spielarten. Ab der Frühneuzeit galten weiße Nelkenblüten als Zeichen für Liebe und Verbundenheit. Die liebreizenden Pflanzen begeistern bis zum heutigen Tage durch ihre Vielfältigkeit in Erscheinung und Verwendung. Sie schmücken bunte Blumenpflanzungen, Kies- und Steingärten, Bauern- und Staudengärten. Als Schnittblumen verwöhnen sie farblich das Auge und umschmeicheln Nasen mit einem unvergleichlichen Duft. Knapp mehr als 300 verschiedene Arten sind in Europa, Asien und im Süden Afrikas als Ein-, Zwei- oder Mehrjährige anzutreffen. Zahlreiche Nelkenarten sind in Gebirgen heimisch, andere bewohnen trockene Graslandschaften bis hin zu nassen Gewässerrändern. Die Vielfalt der Nelken beschränkt sich nicht auf die Arten, sondern ist deutlich größer. Viele tausend Kultivare (Sorten) soll es weltweit geben. An dieser züchterischen Arbeit erkennt man ihren großen Wert.

Ein- oder zweijährige Nelken entwickeln aufrechte Sprosse. Mehrjährige Nelken wachsen überwiegend als horstbildende Stauden mit lineal-lanzettlichem Laub. Die grasartig-schmalen Blätter laufen spitz zu, sind oftmals blaugrau oder graugrün gefärbt und mit einer wachsartigen Schicht überzogen. Auffallend ist die Mannigfaltigkeit der lebhaft gemusterten Nelkenblüten. Zwar erscheinen sie auch einfarbig, doch häufig sind sie kontrastreich gefleckt, (schleifenförmig) berandet oder zweifarbig. Die Blüten stehen einzeln oder in vielblütigen Trugdolden. Sie weisen meist 5 Kronblätter auf, sind am Rand gefranst oder gezähnt. Typisch für Nelken ist der auffällig getönte Kranz an der Kronröhre. Sie sondert den Nektar ab, an den nur Insekten mit längeren Rüsseln gelangen. Viele Nelkensorten haben einen wundervollen Blütenduft gemein, der sie zu verführerischen Lieblingen macht. Um einen Überblick der Nelkenvielfalt zu erhalten, werden die Gartengewächse u.a. in folgende Gruppen unterteilt:

  • Rabattennelken – Einjährige oder mehrjährige Nelken für Blumenrabatten, die sich für Schnittzwecke eignen
  • Immerblühende Nelken – Mehrjährige, kaum frostharte Nelken mit großen Blüten und guter Eignung als Schnittblume im professionellen Gartenbau
  • Alte Gartennelken – Mehrjährige und winterharte Nelken für Blumenrabatten und zur Schnittblumengewinnung
  • Gebirgsnelken – Immergrüne alpine Stauden, oftmals polsterbildend für Steingärten und flache Beete

Es gibt weitere Gruppen und Klassifizierungen der Nelken, die im direkten Zusammenhang mit frühen gärtnerischen Züchtungen, insbesondere mit der Landnelke (Dianthus caryophyllus) stehen. Die ausgeuferte Züchtungslust des 18. Und 19. Jahrhunderts hat den Sprung in die moderne Zeit nicht geschafft. Tragisch ist das keineswegs, denn die Fülle an Vielfalt ist bis heute noch geboten. In der Gartenkultur spielen die Nelken für Beete, Bauerngärten und Steingärten eine wesentliche Rolle. Einen großen Anteil hat dabei die lange Blütezeit, die teils bis in den Herbst hineindauert.

Passend dazu...

nach oben