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Seidenbaum richtig pflegen, schneiden und pflanzen

Inhaltsverzeichnis

 

Wie wird der Seidenbaum richtig gepflanzt? 

Seidenbäume stammen ursprünglich aus wärmeren Regionen und galten lange Zeit bei uns als frostempfindlich. Für kalte Gegenden trifft das bis heute noch zu. Jedoch führt der Klimawandel andererseits dazu, dass sich wärmeliebende Pflanzen bei uns langsam heimisch fühlen. Weinbauregionen bieten alles, was man als Voraussetzung für den Seidenbaum benötigt.

 

Welcher Standort eignet sich für den Seidenbaum?

Sonnige warme, aber auch windgeschützte Lagen gelten für den Seidenbaum als ideal. Ein solcher Platz kann eine Südwand des Hauses oder eine Einzelstellung mitten im Garten sein. Halbschatten verträgt das laubabwerfende Gehölz ebenfalls, jedoch wird es an diesen Standorten etwas schwächer blühen. Gut durchlässige und humusreiche Böden runden die Standortansprüche ab. Trockenheit ist für den Seidenbaum kaum ein Problem. Selbst Trockenheit über Wochen macht der wärmeliebenden Pflanze kaum etwas aus. Hingegen sind kühle feuchte Lagen oder schwere Lehmböden wenig geeignet und setzen der Frosthärte zu.  

Die Pflanzung des Seidenbaumes wird im Frühjahr vorgenommen. Somit haben die Pflanzen ausreichend Zeit, sich bis zum Herbst einzugewöhnen und fußzufassen. Um der Durchlässigkeit des Bodens nachzukommen, wird unter der Pflanze der Boden drainiert. Das Pflanzloch wird tiefer ausgehoben und insbesondere bei lehmigen Böden eine mehrere Zentimeter dicke Kiesschicht eingefüllt.

Diese Drainierung kommt auch bei Kübelpflanzen zum Tragen. Das Abzugsloch am Grund eines ausreichend großen Gefäßes wird mit Tonscherben abgedeckt und eine zwei bis fünf Zentimeter dicke Sandschicht eingefüllt. Für die Topfkultur kann sandige Pflanzerde, aber auch Kräutererde verwendet werden. Nach dem Einpflanzen wird der Seidenbaum gut angegossen.

Wie wird der Seidenbaum richtig gepflegt?

Seidenbäume erfordern am richtigen Platz nur wenige Pflege. Sobald sie im Garten angewachsen sind, tolerieren sie Trockenheit und zerren kaum nach Nährstoffen. Etwas mehr Aufmerksamkeit benötigt der Seidenbaum bei der Topfkultur. Seine Wurzeln können sich nicht in den Tiefen des Erdreichs bedienen, sodass regelmäßiges Wässern und eine Handvoll Hornspäne im Frühjahr zu den regelmäßigen Pflegearbeiten gehören. Weiterhin sind die Kübelpflanzen alle drei, spätestens alle fünf Jahre in frisches Substrat umzutopfen.

 

Wie wird der Seidenbaum überwintert?

Seidenbäume verhalten sich wie fast alle mäßig frostharten Pflanzen. Mit dem Alter und der stärkeren Verholzung steigt ihre Frosthärte. Unausweichlich ist ein Frostschutz in den ersten Jahren. Kleinere Pflanzen werden mit Vlies oder Jutesäcken eingepackt. In raueren Klimaten reicht dieser Schutz nicht aus und man packt die jungen Gehölze mit trockenem Laub ein. Damit es nicht feucht wird und zu faulen beginnt, überzieht man alles mit einer Folie, die windsicher befestigt wird. Bei älteren Exemplaren kann das Holz im Winter durch stark wechselnde Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht reißen. Sie lassen sich am Stamm vermeiden, indem man Kokosmatten um ihn herumwickelt oder ein schattierendes Brett an die sonnenzugewandte Seite bindet.

Seidenbäume im Kübel holt man am besten ins Kalthaus oder den ungeheizten Wintergarten. Sie werfen ebenfalls ihre Blätter ab und verbringen ihre Ruhephase blattlos.

 

Wie schneidet man den Seidenbaum richtig?

Schnittmaßnahmen sind beim Seidenbaum nicht notwendig. Er bildet von Natur eine schöne malerische Krone. Zweige werden bei Bedarf eingekürzt.

Der Seidenbaum lässt sich sowohl durch keimfähige Samen, als auch durch Kopfstecklinge während Frühsommers vermehren. Die Samen stecken in den Hülsenfrüchten. Leider reifen sie in unseren Breiten nur ungenügend aus, wodurch die Keimfähigkeit eingeschränkt ist. Ein leichtes Anrauen der harten Samenschale mit Sandpapier oder einer Nagelfeile verbessern das Keimergebnis. Ebenso das Quellen im warmen Wasserbad für 24 Stunden. Stecklinge bewurzeln bei wärmeren Bodentemperaturen zwischen 20 und 25 ° C. Dieser Temperaturbereich lässt sich durch eine Bodenheizung erreichen. Unter 15 ° C gelingt die Stecklingsvermehrung kaum.

Unter Glas können Rote Spinne oder Weiße Fliege auftreten. Im Freiland besteht die Möglichkeit, dass an feucht-kühlen Stellen eine pilzbedingte Gefäßwelke auftritt.

 

Welche Verwendung hat der Seidenbaum? 

Beeindruckend wirkt der Seidenbaum in Einzelstellung. Man pflanzt ihn daher als Solitär, unabhängig ob im Garten oder im Kübel auf der Dachterrasse. Seine breit gewölbte Krone macht den Seidenbaum zu einer attraktiven Dachpflanze für Sitzplätze. Perfekt wirken Seidenbäume in mediterranen Anlagen oder Gärten, beispielsweise in Kombination mit Zitrusgewächsen. Die zauberhaften Blüten erscheinen im Hochsommer und bringen ein südliches Urlaubflair direkt vor die Haustür.

 

Welche Arten des Seidenbaumes gibt es?

Weltweit gibt es 130 Arten, doch im Handel ist nur Albizia julibrissin mit einigen Sorten verbreitet. 'Summer Chocolate' nennt sich eine wundschöne Spielart mit dunkel-purpurroten Blättern. Die Sorte 'Ernest Wilson' besitzt eine bessere Frosthärte und ist für Regionen mit einem kühleren Klima empfohlen. Die Varietät Albizia julibrissin var. rosea begeistert mit rosa Blütenköpfen. Selten ist hingegen die weißblühende Form Albizia julibrissin var. alba.

 

Weitere Informationen

Liebhaber des Südens und des Mittelmeeres ist der Seidenbaum bei einem Spaziergang schon ins Auge gestochen. Albizia julibrissin, so sein botanischer Name, ist ein Mimosengewächs (Mimosaceae), der mit knapp 130 weiteren Arten der Gattung der Albizien (Albizia) angehört. Ihre Verbreitungsgebiete sind überwiegend die tropischen Regionen der Südhalbkugel, speziell Afrikas, Asiens, Australiens und Südamerikas. Die Arten wachsen als sommergrüne Bäume, Sträucher oder Kletterpflanzen. Den Seidenbaum kennt man auch unter den Namen Schirmakazie oder Schlafbaum. Noch vor wenigen Jahrzehnten war das exotische Gehölz nur als Kübelpflanze bekannt. Zwischenzeitlich sieht man es häufiger in Gärten, insbesondere in Weinbauregionen. Das stetig mildere und wärmer werdende Klima macht den Seidenbaum langsam gartenwürdig. Der Seidenbaum wächst baum- oder strauchförmig. Mit zunehmendem Alter wird er breitkronig ausladend und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 6 Metern. Mit einem Jahreszuwachs von bis zu 40 cm gilt gleiches gilt für die Breite. Man schätzt das wärmeliebende Gehölz für seine filigranen Blätter, die unweigerlich die Verwandtschaft zu Mimosen erkennen lassen. Die Blätter sind 2-fach gefiedert, wechselständig angeordnet und bestehen aus zahlreichen sichelförmigen Fiedern. Sie schwingen bei jedem Luftzug und falten sich mimosenhaft bei Dunkelheit und Trockenheit zusammen. Diese Eigenart brachte dem Seidenbaum den Beinamen Schlafbaum ein. Die attraktiven Blütenbüschel wirken wie rosa Pinsel. Sie erscheinen im Hochsommer an den Zweigenden und begeistern mit langen Staubblättern. Spätestens dann wird der Seidenbaum zum absoluten Blickfang im Garten. Im Herbst haben sich aus den Blüten hülsenförmige Schoten gebildet, die bis zu 15 cm lang werden. Keimfähige Samen bildet der Seidenbaum in unseren Breiten eher selten. 

Der Seidenbaum ist eine wundervolle Pflanze, die durch den Klimawandel zunehmend den Weg in die Gärten findet. Das sommergrüne Gehölz wirkt besonders als Solitär, weil im Einzelstand seine flach gewölbte Krone am besten in Erscheinung tritt. In rauen Klimaten empfiehlt es sich weiterhin, den Seidenbaum als Kübelpflanze zu ziehen. Als Kübelpflanze erreicht er zwar nicht die Ausmaße des Freilandes, aber entwickelt sich zu einer stattlichen Pflanze für Dachterrassen und größere Balkone.

 

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